Sauron der Verräter

Bereits in der Altvorderenzeit diente Sauron dem mächtigen Melkor (Morgoth) in seiner Feuerfeste Utumno, im hohen Norden. Er war ein großer Kommandant in dessen Reihen und leitete als Spezialist die Züchtung von Werwölfen.

Nach dem Fall seines Herrn wanderte er alleine im hohen Norden Mittelerdes umher bis er um 1000 des zweiten Zeitalters seine Festung Barad-dûr in Mordor erbaute.
In der Zeit danach trat er als Herr der Geschenke, Annatar, auf. Niemand wusste um seine wahre Identität. Als er sich bereit erklärte, 1500 des zweiten Zeitalters, die Geheimnisse der göttlichen Schmiedekunst zu offenbaren, verfielen ihm bloß die Elbenfürsten Elrond, Cirdan und Galadriel nicht. Die Elben von Eregion schmiedeten zusammen mit ihm verschiedene Ringe der Macht.

Ca. hundert Jahre später schmiedete Sauron im Schicksalsberg den Meisterring um alle anderen zu beherrschen. In der Zeit danach versucht er in Eriador (eine Region Mittelerdes) einzufallen, doch wurde er vom König der Númenórer, Ar-Pharazôn, gefangengenommen und nach Númenor gebracht. Erst nach dem Versinken der Insel konnte sein Geist nach Mittelerde zurückkehren und sich neue Macht aufbauen. Er stürzte Mittelerde in die große Finsternis, die erst durch die große Schlacht auf der Dagorlad (Altes Schlachtfeld) beendet wurde. Das Letzte Bündnis der Elben und Menschen siegte.
1100 des Dritten Zeitalters (in diesem Zeitalter spielt sich der Herr der Ringe ab), erbaute er seine Festung Dol Guldur im Düsterwald. Währenddessen vernichtete sein getreuer Diener der Hexenkönig von Angmar die nördlichen Königreiche der Dúnedain.

Als Sauron aus dem Düsterwald durch den Weißen Rat vertrieben wurde, zog er sich nach Mordor zurück und ließ seine Festung Barad-dûr wiedererrichten. In all den Jahren hatte er stets begierig nach seinem Ring gesucht, bis er von Gollum erfuhr, dass er sich in Bilbo Beutlins Besitz befand. Als Reaktion auf diese Information griff Sauron alle Fronten gleichzeitig an, er wollte verhindern, dass man den Ring gegen ihn einsetzen könnte. Auf den Gedanken, dass man ihn zerstören wolle, kam er erst nicht.
Nach dem Ringkrieg blieb von Sauron nur noch ein verkümmerter Geist übrig. Doch im vierten Zeitalter tauchten bereits vereinzelt Kulte um seinen bösen Geist auf. Er war immer noch ein Maiar, ein Unsterblicher.

Die Nazgûl - Ringgeister


Die Ringgeister traten als Schwarze Reiter auf (gestaltlose Körper, gehüllt in schwarze Kutten) und verbreiteten Angst und Schrecken. Aragorn meinte über sie: „Sie sehen die Welt des Lichts nicht so wie wir, aber unsere Gestalten werfen in ihrem Geist Schatten, die nur die Mittagssonne zerstören kann; und in der Dunkelheit nehmen sie viele Zeichen und formen wahr, die uns verborgen sind... Und zu jeder Zeit riechen sie das Blut von lebenden Wesen, begehren und hassen es. [...]“

Auf Pferden zeigten sie sich nur, wenn es galt, nicht zu viel Aufsehen zu erregen. Sonst ließ Sauron sie auf Fellbestien, geflügelten Reittieren, in Erscheinung treten. Eine ihrer mächtigsten Waffen war die Furcht, die sie erweckten, wenn sie mit schrillen, nervenzerfetzenden Schreien durch die Luft flogen.
Einst waren diese neun Geister Menschenkönige an die Sauron die neun Ringe der Macht verteilt hatte. Sie fielen unter die Herrschaft seines Meisterrings und wurden zu Schatten, gelenkt durch seinen Willen. Mit der Vernichtung des Einen Ringes verglühten die Nazgûl am Himmel.